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Hopfen und Terroir
Der Humulus Lupulus L.
Im Handel gibt es etwa 400 verschiedene Hopfensorten. Eigentlich handelt es sich dabei um Sorten oder Rassen ein und derselben Pflanzenart namens Humulus lupulus L. Jeder kennt zum Beispiel die edle, europäische Hopfensorte Humulus lupulus L. cv. Saaz, in der Brauwelt wird sie jedoch einfach Saaz genannt. Genau wie bei Cascade, Fuggles, Simcoe usw.
Zum Bierbrauen werden ausschließlich weibliche Hopfendolden ausgewählt, und zwar wegen ihrer entscheidenden Wirkung auf die Bierschaumqualität. Der Anbau von männlichem Hopfen ist in Belgien innerhalb eines Umkreises von fünf Kilometern um weiblichen Hopfen verboten, da er weiblichen Hopfen befruchten könnte. Diese Befruchtung kann zur Entwicklung von Samen im weiblichen Rohhopfen führen, die sich nachteilig auf die Schaumentwicklung auswirken. Im Allgemeinen wird daher die Verwendung von männlichem Hopfen im Brauprozess vermieden.
Lupulin, das berühmte gelbe Pulver in der weiblichen Hopfendolde, bildet die Grundlage für den Geschmack und das Aroma des Bieres. Dieser einzigartige Bestandteil ist ausschließlich in der weiblichen Hopfendolde enthalten und kann bis zu 40 % des Gewichts einer trockenen Hopfendolde ausmachen (ein Weltrekord im Pflanzenreich!). Um die unterschiedlichen Geschmacksprofile von Bieren zu erzielen, spielt Lupulin somit eine wesentliche Rolle.
Unser Shop bietet eine Auswahl aus Hopfenpellets und Hopfendolden oder Rohhopfen. Wofür sollten Sie sich also entscheiden? Der Hauptunterschied liegt in ihrer physikalischen Form und in der Art ihrer Verarbeitung. Rohhopfen besteht aus den getrockneten Dolden der Hopfenpflanze, während Hopfenpellets durch Mahlen und Pressen des gesamten Rohhopfens zu kleinen, kompakten Pellets hergestellt werden. Hopfenpellets werden häufig in zwei Typen eingeteilt, basierend auf dem Produktionsverfahren: Typ 90 und Typ 45. Die Zahl gibt an, wie viel Kilogramm Pellets aus 100 Kilogramm Hopfen hergestellt werden. Typ 90 ist die Standardmethode, während Typ 45 ein komplexeres Verfahren mit Gefrieren und Zusatz von Hopfenmehl für einen gleichmäßigeren Alphasäuregehalt erfordert. Hopfenpellets sind länger haltbar, nehmen bei Lagerung und Transport weniger Platz ein und bieten eine bessere Dosierungskontrolle. Im Allgemeinen sind Hopfenpellets sowohl bei gewerblichen als auch bei Hausbrauern wegen ihrer einfachen Anwendung immer beliebter geworden. Einige Brauer bevorzugen jedoch nach wie vor Rohhopfen, weil er natürlicher ist. Die Wahl zwischen Hopfenpellets und Rohhopfen hängt von den Vorlieben des Brauers und den spezifischen Anforderungen des Brauprozesses ab.
Wie beim Wein hat die Umgebung einen erheblichen Einfluss
Seit den 1970er-Jahren werden im Nordwesten der Vereinigten Staaten, insbesondere an der Oregon State University in Corvallis, Oregon, Projekte zur Hopfenveredelung durchgeführt. Ziel war es, die Hopfensorte Saaz, den Prototyp des europäischen Aromahopfens, zu imitieren. Trotz aller Bemühungen führte das völlig andere Terroir zu einer Hopfensorte, die nicht als Saaz-Klon bezeichnet werden kann. Vielmehr resultierten die Versuche in der Hopfensorte Cascade, die dank ihrer Zitrusaromen sofort die amerikanische Hopfenindustrie revolutionierte. Cascade gilt als der Prototyp des amerikanischen Aromahopfens und hat in der weltweiten Braukultur eine einzigartige Stellung erlangt.
Eine Studie über Hopfen und Terroir von Ann Van Holle (Proefbrouwerij), die in Zusammenarbeit mit der UGent und ILVO durchgeführt wurde, zeigt, dass die Kombination von Umweltfaktoren und Anbautechniken einen erheblichen Einfluss auf den Geschmack, das Aroma und das Mundgefühl von Bier hat. Dies ergab die Analyse einer breiten Palette von Hopfensorten. Die Forschung zeigt, dass Hopfenpartien der gleichen Sorte, die in verschiedenen Regionen der Welt angebaut werden, aufgrund von Terroirunterschieden einzigartige Eigenschaften aufweisen.
Van Holle betont, wie wichtig es für die Brauer ist, nicht nur die richtige Hopfensorte auszuwählen, sondern auch die geografische Herkunft der Hopfenpartien zu überprüfen, um Qualitätsbiere mit gleichbleibenden Geschmacksprofilen brauen zu können. Deshalb finden Sie bei Brouwland immer auch Informationen über das Herkunftsland und sogar das Erntejahr des Hopfens. So wissen unsere Brauer genau, welche Qualität sie kaufen.
Weltweiter Hopfenanbau
Die flächenmäßig wichtigsten Anbauländer für Hopfen sind die Vereinigten Staaten, Deutschland, die Tschechische Republik und die Volksrepublik China. Mit 23.436 Hektar und 39,4 % der gesamten Hopfenanbaufläche stehen die Vereinigten Staaten an der Spitze. Dicht gefolgt von Deutschland mit 19.608 Hektar, was 33,0 % der Gesamtfläche entspricht. An dritter Stelle liegt die Tschechische Republik mit 4.945 Hektar und 8,3 % der Gesamtfläche. Die Volksrepublik China steht mit 2.415 Hektar, was 4,1 % der gesamten Hopfenanbaufläche entspricht, an vierter Stelle. Mit nur 160 Hektar, was einen Anteil von 0,27 % an der Gesamtfläche ausmacht (Zahlen von 2017), verzeichnet Belgien bzw. Flandern einen deutlich kleineren Hopfenanbau.
Es ist durchaus üblich, die spezifische Region im Hopfennamen zu erwähnen – insbesondere bei Hopfensorten, die für ihr einzigartiges Geschmacksprofil bekannt sind, das durch das Terroir, in dem sie angebaut werden, beeinflusst wird. So werden viele Hopfensorten nach den Regionen, Tälern, Städten oder sogar Bauernhöfen, aus denen sie stammen, benannt. Dies gibt Brauern und Verbrauchern einen sofortigen Hinweis auf die Herkunft des Hopfens und dessen erwartbare Eigenschaften.
Schließlich ist dies für Brauer von Interesse, die für bestimmte länderspezifische, traditionelle Bierstile eine Hopfensorte aus der Region wählen möchten, wie z. B. ein deutsches Helles oder ein amerikanisches Westcoast IPA. Das versteht sich von selbst!
Hopfen-Hype
In den letzten zehn Jahren hat die Verwendung von Hopfen stark zugenommen: zum einen, weil die Auswahl an Hopfensorten immer größer wird, zum anderen, um Bieren einen besonders starken Hopfengeschmack zu verleihen. Infolgedessen schossen die Hopfenpreise in die Höhe und wurden einige beliebte Hopfensorten zur Rarität. Darüber hinaus wird der Trend durch ein steigendes Interesse an Bieren mit starkem Hopfengeschmack weiter angeheizt. Kurzum, es herrscht ein regelrechter „Hopfen-Hype“.
Früher wurde viel weniger Hopfen zum Bierbrauen verwendet als heute. Während vor einigen Jahren nur etwa ein Gramm Hopfen pro Liter Bier verwendet wurde, kommt heute ein Vielfaches davon zum Einsatz: mindestens drei Gramm Hopfen pro Liter Bier, in einigen Fällen sogar acht bis zwölf Gramm. Dieser Anstieg spiegelt die Entwicklung der Brautechniken und der Geschmacksvorlieben wider, hin zu modernen Bieren mit reichhaltigeren und komplexeren Hopfenmerkmalen.
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